Nach einer Entwicklungszeit von fünf Jahren lanciert Oris ihr neues hauseigenes Uhrwerk mit 10-jährigen empfohlenen Serviceintervallen und einer 10-jährigen Garantie. Das Uhrwerk, das Kaliber 400, hat eine Gangreserve von fünf Tagen und bietet einen erhöhten antimagnetischen Schutz. Es wurde erstmals in der modernen Taucheruhr Aquis Date vorgestellt, einem Zeitmesser, der die Essenz der Marke verkörpert und den wir heute in unserem letzten Besuch im WatchTime-Archiv in der folgenden Geschichte aus dem Herbst 2021 wieder aufgreifen.
Auf den ersten Blick sieht sie aus wie eine “ganz normale” Oris Aquis Date. Es ist nicht sofort klar, was Sie im Inneren erwartet. Sofort ins Auge fällt das bekannte Verlaufszifferblatt, das allmählich von hellblau in der Mitte zu fast schwarz am Rand übergeht. Drumherum befindet sich die einseitig drehbare Lünette, die die Aquis Date als funktionale Taucheruhr ausweist. Der geriffelte Ring rastet in Halbminutenschritten und hat eine dunkelblaue, kratzfeste Keramikeinlage. Zusammen mit den hell leuchtenden, mit Super-LumiNova beschichteten Stundenmarkierungen und Zeigern ist er für sicheres Tauchen ausgelegt.
Auf dem unteren Teil des Zifferblatts ist auf den zweiten Blick die Gangreserveanzeige “5 DAYS” zu erkennen, direkt unter der Druckresistenzanzeige “30BAR/300M”. Eine eher diskrete Art, die von Oris als “revolutionär” bezeichnete Innovation der Aquis Date zu zeigen – das moderne Kaliber 400. Es ist durch den transparenten Gewindeboden gut sichtbar. Mit seiner einzigartigen Architektur – die keines der “High-Mech”-Markenzeichen (wie das rote Segment auf dem Aufzugsrotor) enthält, für die die Oris Uhrwerke bekannt sind – ist es eindeutig etwas Neues. Zu den hauseigenen Handaufzugskalibern der Serien 110 bis 115 gesellt sich das neue hauseigene Automatikkaliber 400, das mit Uhrwerken von namhaften Herstellern wie Sellita ausgestattet ist. Da es Oris wichtig ist, gute Uhren zu erschwinglichen Preisen anzubieten, wird das Kaliber 400 die bestehenden Standardwerke nicht ersetzen, sondern ergänzen, und es wird die Preise der damit ausgestatteten Modelle nicht in die Höhe treiben.
Das Kaliber 400 passt zur Marke und ihrer Basis
Oris hat das Uhrwerk Caliber 400 selbst entwickelt und exakt auf den Charakter der Oris Uhren und die Ansprüche der Kunden zugeschnitten. Dieses Automatikwerk wurde von Grund auf neu konzipiert und jedes Detail auf den Prüfstand gestellt. Ziel war es, ein hocheffizientes und robustes Werk zu entwickeln, so Beat Fischli, COO von Oris, der mit seinem Team das neue Kaliber entwickelt hat. Es wurde als Antwort auf moderne Bedürfnisse geschaffen: bestmögliche Qualität zu einem vernünftigen Preis zu bieten, um dem Kunden einen echten Mehrwert zu bieten und auch um das Konzept der Nachhaltigkeit zu unterstreichen, das Oris seit Jahren mit zahlreichen Modellen und Initiativen verfolgt – ehrgeizige Ziele innerhalb der Oris Markenphilosophie.
Nach einer fünfjährigen Entwicklungszeit entstand ein Uhrwerk, das auf einem soliden Fundament steht, das durch den großen, transparenten Gehäuseboden auf den ersten Blick zu erkennen ist. Mattierte Brücken und ein einziger Feinschliff auf dem skelettierten Rotor verleihen dem Kaliber 400 einen technisch robusten Eindruck, der perfekt zur Marke passt. Der Blick bleibt auf das Zentrum des Werks und auf die einzigartige Lagerung des Automatikrotors gerichtet. Oris hat das Kugellager eliminiert und durch ein leichtgängiges Gleitlager ersetzt, bei dem eine Stahlwelle durch eine geölte Buchse läuft. Die Ingenieure entdeckten, dass der unidirektionale Aufzugsmechanismus im Zusammenhang mit dem Kugellager, das die freie Rotation der Schwungmasse ermöglicht, Probleme bereitete. Das Aufzugssystem des Kalibers 400 ist unidirektional. Es ist weniger komplex als ein bidirektionaler Aufzugsmechanismus, aber dennoch effizient und dank des Gleitlagers besonders verschleißfest.
Der automatische Aufzugsmechanismus versorgt zwei Federhäuser mit Energie, die das Uhrwerk bei Vollaufzug fünf Tage lang in Gang halten können. Der Gang bleibt dabei bemerkenswert stabil. Die Amplituden fallen von durchschnittlich 300 Grad bei Vollaufzug auf 240 Grad am fünften Tag. Um dieses Leistungsniveau zu erreichen, sind zwei große Federhäuser mit langen Hauptfedern erforderlich. Die beiden Federhäuser sind in Reihe angeordnet und unverwechselbar, denn sie nehmen fast die Hälfte des Uhrwerks ein. Jedes Federhaus speichert 60 Stunden Energie. Das System ermöglicht ein effizientes Energiemanagement, da das Drehmoment gering ist und somit der Druck auf das Räderwerk reduziert wird, was den Verschleiß begrenzt. Auch die Effizienz der Energieübertragung wird durch das neue Getriebekonzept erhöht. Insgesamt nutzt das Uhrwerk 85 Prozent der von den Federhäusern bereitgestellten Energie. Der Durchschnitt liegt normalerweise bei 70 Prozent.
Am anderen Ende der Stromleitung finden wir eine völlig neue Hemmung. Die Palettengabel und das Ankerrad sind aus Silizium gefertigt und sorgfältig aufeinander abgestimmt. Für die Wellen sowie für die Unruh wurden Nichteisenlegierungen gewählt. Mehr als 30 der insgesamt 135 Bauteile sind aus solchen Materialien gefertigt. Dadurch wird der Einfluss des Magnetismus auf das Kaliber 400 im Vergleich zu herkömmlichen Schweizer Uhrwerken generell reduziert. Oris gibt diese Reduktion mit 90 Prozent an. In Zusammenarbeit mit dem Prüflabor Laboratoire Dubois wurde das Kaliber 400 einen ganzen Tag lang mit 2.250 Gauss belastet. Danach wich der Gang weniger als 10 Sekunden ab. Zum Vergleich: Ein Weicheisenkäfig, wie ihn beispielsweise Rolex für seine Milgauss verwendet, bietet einen magnetischen Schutz von bis zu 1.000 Gauss. Nach der aktuellen Norm ISO 764 ist eine Uhr antimagnetisch, wenn sie bei einer Belastung von 200 Gauss nicht mehr als 30 Sekunden pro Tag abweicht. Abgesehen davon, dass dieser Bereich nicht mehr zeitgemäss zu sein scheint, weicht das Oris Kaliber 400 bei einer mehr als 11-fachen Belastung weniger als ein Drittel der angegebenen Rate ab.
Wir haben den folgenden Test in unserem Büro durchgeführt. Wir haben die Uhr eine Zeit lang einem Feld von etwa 1.000 Gauß ausgesetzt, einer Stärke, der ein Weicheisenkäfig standhalten kann und der eine Person im Alltag begegnen könnte. Bei diesem Test fiel die Amplitude deutlich ab, und der Gang der Uhr schien gestört zu sein. Das ist völlig normal und wurde auch schon bei anderen Magnetfeldtests beobachtet (z. B. bei Uhren von Certina oder Mido). Die Amplitude normalisierte sich nur kurze Zeit nach dem Entfernen des Feldes wieder vollständig. Wie der Hersteller angibt, pendelte sich die Rate bei einer Abweichung von -7 Sekunden ein. Das ist vertrauenserweckend und definitiv besser als der Standard. Nachdem das Magnetfeld entfernt wurde, kehrte alles in den “grünen Bereich” zurück.
Diese Spanne bleibt bei etwa 3 Sekunden pro Tag, was unser Aquis Date Calibre 400 während des Praxistests am Handgelenk zeigte, wo es im Allgemeinen vollständig aufgezogen war. Auf der elektronischen Zeitwaage zeigte es bei vollem Aufzug einen ähnlichen Wert an. Als die Gangreserve zur Neige ging, blieb die Ganggenauigkeit am zweiten und dritten Tag stabil bei etwa 2 Sekunden pro Tag. Am vierten Tag zeigte die Uhr überhaupt keine Abweichung, und erst am fünften Tag ging sie in den Minusbereich. Dies sind sehr gute Ergebnisse, einschließlich der Amplituden und Positionsunterschiede, wie bereits erwähnt. Die Uhr wird mit einem Oris-eigenen System justiert, das sich bereits bei den hauseigenen Handaufzugswerken bewährt hat: Ein schraubengetriebenes Trieb greift in die gebogene Zahnstange ein, um den Regulator zu steuern.
10-Jahres-Garantie für das Kaliber 400
Oris ist von dieser fortschrittlichen Technologie so überzeugt, dass das Unternehmen auf die Aquis Date Calibre 400 und alle zukünftigen Uhren, die mit diesem Werk ausgestattet sind, eine Garantie von 10 Jahren gewährt. “Das Kaliber 400 ist ein neuer Standard”, sagt Oris CEO Rolf Studer. “Es gibt nichts Vergleichbares. Dank seiner konstruktiven Lösungen bieten wir nicht nur eine 10-Jahres-Garantie, sondern auch ein ebenso langes Serviceintervall”, fügt er mit berechtigtem Stolz hinzu, abgesehen von den herkömmlichen Wasserdichtigkeitstests, die für die Oris Aquis Date Calibre 400 als professionelle Taucheruhr unerlässlich sind.
Zur angegebenen Wasserdichtigkeit von 300 Metern tragen der Gewindeboden und eine verschraubte Krone bei, die durch den verschraubten Kronenschutz gut geschützt ist. Aufgrund ihrer Abmessungen und der großen seitlichen Rillen lässt sich die Krone leicht greifen und aus ihrer verriegelten Position herausschrauben. In der mittleren Position ermöglicht sie dem Träger eine schnelle Einstellung des Datums. Wie gewohnt erscheint die Datumsanzeige auf der 6-Uhr-Position – jetzt mit weißen Ziffern auf einem schwarzen Ring, der gut zum schwarzen Ton des Verlaufszifferblatts passt, und in einem größeren Fenster. Das bedeutet, dass der Datumsring vergrößert wurde und mehr Kraft für den Vorlauf benötigt. Im täglichen Gebrauch beginnt das Datum seine sichtbare Bewegung etwa eine Stunde vor Mitternacht und springt zu diesem Zeitpunkt fast genau auf die nächste Position. Beim Einstellen der Uhrzeit ist uns aufgefallen, dass der Minutenzeiger leicht springt, wenn die Krone herausgezogen wird. Hier haben wir einen alten Uhrmachertrick angewandt: Beim Einstellen der Uhr muss der Minutenzeiger zunächst leicht zurückbewegt werden, um eine sekundengenaue Einstellung zu gewährleisten – dank des modernen Sekundenstopp-Mechanismus des Kalibers 400.
Die Aquis Date Calibre 400 ist mit einem hochwertigen Stahlarmband und der Oris-eigenen “Quick Strap Change”-Technologie ausgestattet, die heute nicht nur bei funktionalen Sportuhren mehr oder weniger Standard ist. Dabei wird eine robuste Lasche über den Steg geführt und rastet mit einem hörbaren Klick sicher ein. Ein Fingernagel genügt, um sie zu öffnen und zu lösen. Im Gegensatz zu anderen Systemen wirkt dies ebenso vertrauenserweckend wie die solide Funktion der Faltschließe, die sich durch Drücken der beiden seitlichen Drücker öffnet und über eine integrierte, 20 mm lange Tauchverlängerung verfügt. Für diejenigen, die lieber mit einem Kautschukband ins Wasser gehen, funktioniert das “Quick Strap Change”-System gut. Die Länge des Edelstahlarmbandes lässt sich über mehrere verschraubte Elemente an der Schließe exakt auf die Handgelenkgröße einstellen.
Das Kaliber 400 für die Anforderungen des Alltags
Die Aquis Date ist bis zum letzten Glied ihres hochfunktionellen Edelstahlarmbands eine professionelle Taucheruhr und wurde aus gutem Grund als erste mit dem innovativen Kaliber 400 ausgestattet. Robust, stilvoll, technisch auf dem neuesten Stand und zu einem vernünftigen Preis verkörpert sie die Oris Philosophie. Ausgestattet mit dem Kaliber 400 bietet sie einen Mehrwert für den Kunden: stabile Gangresultate, hohe Gangreserve, zuverlässiger antimagnetischer Schutz und lange Serviceintervalle. Sie ist wie ein Spitzensportler, der ein bekanntes Image mit neuer innerer Stärke verbindet, an der Spitze seines Spiels steht und den Anforderungen des modernen Alltags mühelos gerecht wird.
MERKMALE:
Hersteller: Oris SA, Ribigasse 1, 4434 Hölstein, Schweiz
Referenznummer: 01 400 7763 4135-07 8 24 09PEB
Funktionen: Stunden, Minuten, zentrale Sekundenanzeige, Datum, Tauchlünette, verschraubte Krone
Uhrwerk: Oris Kaliber 400, automatisch, 28’800 U/min, 21 Lagersteine, Kupfer-Beryllium vergoldete Unruh, Spiralfeder aus Eisen/Nickel/Chrom-Legierung, Feinregulierung über zweiteiligen Exzenter (mit Schraube), Incabloc-Stoßsicherung, 120 Stunden (5 Tage) Gangreserve, Durchmesser = 30,0 mm, Höhe = 4,75 mm
Gehäuse: Edelstahl mit gewölbten Saphirgläsern, beidseitig gewölbt, innen entspiegelt (oben), Saphirglas im Gehäuseboden, wasserdicht bis 300 m
Armband und Schliesse: Edelstahlarmband, einfache Faltschließe mit ausklappbarer Tauchverlängerung, mit Oris “Quick Strap Change”-System
Gangresultate (Abweichung in Sekunden pro 24 Stunden, voll aufgezogen/nach 24 Stunden):
Am Handgelenk +3.1
Zifferblatt aufwärts +2.9 / -0.1
Zifferblatt abwärts +4,8 / +1,7
Krone aufwärts +1,8 / +3,2
Krone unten +3.9 / +1.7
Krone links +3,6 / +3,7
Größte Abweichung 3,0 / 3,8
Mittlere Abweichung +3,4 / +2,0
Durchschnittliche Amplitude:
Flache Stellungen 318° / 309°
Hängende Stellungen 290° / 278°
Abmessungen: Durchmesser = 43,51 mm, Anstoßbreite = 25 mm, Höhe = 13,27 mm, Gewicht = 178,0 Gramm
Variationen: Mit Kautschukband (Ref. 01 400 7763 4135-07 4 24 74EB, $3.300)
Preis: $3.500